Als Mütter und Leiterin bzw. Koordinatorin des Familienzentrums und Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Rosdorf sind Carolin Paul und Anne Staufenbiel sichtbare Beispiele für einen erfolgreichen (Wieder-)Einstieg nach einer Phase intensiver Kinderbetreuung. Carolin Paul beispielsweise bekam bereits während ihres Studiums der Geschlechterforschung mit dem Schwerpunkt Familie, Vereinbarkeit und Diversität drei Kinder. Nach einer kurzen Zwischenphase mit einem VHS-Kurs zum Wiedereinstieg in den Beruf und unterstützt durch Krippenplätze, bewarb sie sich dann erfolgreich auf die Leitungsstelle des Familienzentrums. „Hier habe ich die Möglichkeit“, so Carolin Paul, „mein im Studium erworbenes Wissen vor Ort praktisch auszugestalten.“ Sie rät anderen Frauen, den Arbeitgebenden explizit Arbeitszeitmodelle vorzuschlagen, die zur eigenen Lebenswirklichkeit passen, denn nur so ließe sich eine Veränderung bewirken. Heute profitiert sie ebenso von diesem Mut wie ihre Mitstreiterin Anne Staufenbiel, die nach einem Studium der sozialen Arbeit und langjähriger Berufserfahrung als Bildungsreferentin nach Göttingen kam. Nach einer zweijährigen Elternzeit für ihre Tochter war ein VHS-Kurs zur Qualifizierung für Akademikerinnen und Akademiker in Teilzeit der Startschuss für ihren Weg zurück in den Berufsalltag und ins Familienzentrum. Für Anne Staufenbiel war die Zeit nach der Geburt ihrer Tochter, „ein Freiraum dafür, alles Vorherige kurz beiseitezulegen und die Frage nach den eigenen Kompetenzen, Fähigkeiten und dem, was man noch in die Welt bringen möchte, zu stellen. Dabei gilt: „Manche Kompetenzen, Fertigkeiten und Herausforderungen lassen sich nur in der Berufswelt ausleben und meistern.“