Die Wanderausstellung „Frauen im Handwerk von hier“ ist am Mittwoch in der Sparkasse Duderstadt eröffnet worden. Die Ausstellung soll Frauen Mut machen, sich für handwerkliche Berufe zu entscheiden.
Duderstadt. Die Ausstellung „Frauen im Handwerk von hier“ ist am Mittwoch in der Sparkasse Duderstadt eröffnet worden. „Wir freuen uns sehr, dass wir ihre Ausstellung in den kommenden drei Wochen beherbergen dürfen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Uwe Hacke. Bürgermeister Thorsten Feike (FDP) erklärte sogar, dass er sich freue, dass die Ausstellung „endlich im Eichsfeld angekommen ist“. Denn das Eichsfeld stehe seit Jahrhunderten für das Handwerk.
Man wolle Frauen dazu bewegen, in Berufe zu gehen, die nicht typischerweise für sie stehen, sagte Natalia Hefele von der Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft, die das Projekt gemeinsam mit Dorothee Hemme vorstellte. Jede der Geschichten von Handwerkerinnen aus der Region sei für sich allein faszinierend, ergänzte Hemme. In der Zukunft soll die Ausstellung noch erweitert werden.
Das Handwerk werde wie andere Berufe das Problem des Fachkräftemangels bekommen, sagte Hacke. Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Göttingen betonte, dass sich das bereits bemerkbar mache. Deshalb sei es wichtig, dass auch Frauen sich für solche Berufe entscheiden.
Zu wenig Wertschätzung
„Wie wichtig Handwerker sind, merke man spätestens dann, wenn man einen braucht aber keinen findet“, betonte Hacke. Häufig bekämen diese Berufsgruppen aber trotzdem nicht die Wertschätzung, die sie verdienten, verwies Hacke zum Beispiel auf den Slogan der Stadt Göttingen als „Die Stadt, die Wissen schafft“. Doch ohne diese Tätigkeiten würde es auch nicht die Häuser oder die Stromleitungen geben, um Wissen zu schaffen.
„Die Ausstellung soll Frauen Mut machen, auch ins Handwerk zu gehen“, sagte Feike. Und da gebe es ausreichend Möglichkeiten, erklärte Gabi Diedrich, stellvertretende Landesvorsitzende der Unternehmerfrauen im Handwerk. „Wir haben etwa 130 verschiedene Berufe“, sagte sie. Mittlerweile gebe es auch viele Frauen, die Betriebe leiteten. Von den rund 18 000 inhabergeführten Handwerksbetrieben in Niedersachsen werde jeder fünfte von Frauen geführt.
„Mut zu den Frauen bringen“
Für die Zukunft „müssen wir den Mut zu den jungen Frauen bringen“, sich für Handwerksberufe zu entscheiden, sagte Sabine Freese, Leiterin der Berufsbildenden Schulen in Duderstadt. Sie wolle ihre Schülerinnen, aber auch Schüler ermutigen, sich die Ausstellung in der Sparkasse anzuschauen.
Hacke blickte auch schon einmal in die Zukunft. „Ich könnte mir vorstellen“, sagte er, „dass wir in zwei bis drei Jahren hier stehen und eine Ausstellung ’Migranten im Handwerk’ oder ’Menschen mit Handicap im Handwerk’ anschauen.“
Die Ausstellung „Frauen im Handwerk von hier“ zeigt Porträts von Handwerkerinnen aus der Region und ist in den kommenden drei Wochen zu den Öffnungszeiten der Sparkasse in der Kundenhalle zu sehen.
Göttinger Tageblatt Eichsfelder Tageblatt v. 09.06.2022, Text v. Rüdiger Franke, 08.06.2022, 18:13 Uhr